Vortrag von Dr. Katharina Rothe – Ein Blick in die Mitte

30. Oktober 2009

Das Bündnis gegen Rechts, Dorfen ist Bunt und das Jugendzentrum Dorfen laden ein zu einem Vortrag von Dr. Katharina Rothe (Universität Leibzig) mit dem Thema „Ein Blick in die Mitte – Zur Entstehung rechtsextremer und demokratischer Einstellungen“. Anhand der Studie erläutert die Mitautorin unter welchen Bedingungen Menschen rechtsextreme oder demokratische Einstellungen entwickeln. In der anschließenden Diskussion soll erörtert werden, inwieweit der Entstehung rechtsextremer Einstellungen gesellschaftlich entgegengewirkt werden kann. Die Veranstaltung beginnt am

Fr 30. Oktober 2009 um 20.00 Uhr
Dorfener Stuben (Nebenzimmer)
Einlass um 19:30
Eintritt 3,00 Euro.

Hinweis:Die VeranstalterInnen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Näheres zur Studie „Ein Blick in die Mitte“

Im November 2006 publizierte die Friedrich‐Ebert‐Stiftung die Studie Vom Rand zur Mitte. In dieser Repräsentativbefragung wurde mit einem Fragebogen das Ausmaß rechtsextremer Einstellungen in Deutschland erhoben. Einer der wissenschaftlichen Leiter der Studie, der Leipziger Wissenschaftler Dr. Oliver Decker stellte die Studie im Januar ’08 in einer Veranstaltung in Dorfen vor. Die neue Studie Ein Blick in die Mitte. Zur Entstehung rechtsextremer und demokratischer Einstellungen ist eine qualitative Erhebung, die in Gruppendiskussionen Personen erneut und ausführlicher befragt hat, die an der Fragebogenuntersuchung 2006 teilgenommen haben. Dabei wurden über das gesamte Bundesgebiet verteilt insgesamt zwölf Gruppendiskussionen mit Personen durchgeführt, die sich besonders stark rechtsextrem, besonders ausgeprägt nicht‐rechtsextrem oder die besonders häufig die mittlere Antwortmöglichkeit teils‐teils geäußert haben. Die Auswertung dieser Gruppendiskussionen ermöglicht Antworten auf die Frage, unter welchen Bedingungen ein Mensch rechtsextreme bzw. demokratische Einstellungen entwickelt. Von den Ergebnissen der Studie leiten die AutorInnen notwendige Maßnahmen ab, um der Entwicklung rechtsextremer Einstellungen entgegenzuwirken. Dies sind v.a. eine Demokratisierung der Gesellschaft (Institutionen, Schulen, Betriebe), Stärkung der Menschen und eine Differenzierung in Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur (NS‐Faschismus/Vertreibung/DDR).

Dr. phil. Katharina Rothe, Dipl.-Psych. ist Mitautorin der Studie Ein Blick in die Mitte. Aktuell arbeitet sie im Bereich Frauen‐ und Geschlechterforschung an der Universität Leipzig und ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift Psychoanalyse. Texte zur Sozialforschung.