Auf eine Initiative der evangelischen Pfarrerin Martina Oefele treffen sich am 19. Juni 2006 Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche sowie Repräsentanten der Stadt Dorfen. Man ist sich einig, gegen die angekündigten Aufmärsche ein entsprechendes Gegengewicht setzen zu müssen. Als Vorbild dient die Initiative „Wunsidel ist bunt, nicht braun“. Dies ist die Geburtsstunde des Aktionsbündnisses „Dorfen ist Bunt“. Bei einer Pressekonferenz am 11. August wird die neugegründete Initiative der Öffentlichkeit vorgestellt. Für eine inhaltliche Findung und Aufbau einer effiziente Struktur bleibt jedoch kaum Zeit, denn bereits für den 19. August 2006 ist wieder ein Neonazi‐Aufmarsch angekündigt. „Dorfen ist Bunt“ organisiert einen Filmabend mit anschließender Podiumsdiskussion. Gezeigt wird ein Film über den Kampf der Wundsiedler gegen die jährlich stattfindenden Neonazi‐Aufmärsche zum Todestag von Rudolph Hess. In der anschließenden Podiumsdiskussion zeigen sich beim Thema Blockade grundlegende Differenzen zwischen „Dorfen ist Bunt“ und den beiden anderen Gruppierungen, dem „Bündnis gegen Rechts“ und dem Jugendzentrum. Am 19. August wird ein Infostand am Dorfener Marienplatz organisiert. Das Landratsamt Erding teilte zwei Tage vorher mit, daß die Neonazis ihre geplante Kundgebung kurzfristig abgesagt haben.