Am 2. Mai 2018 fand im Gasthaus am Markt in Dorfen die erste AfD Veranstaltung des neu gegründeten Kreisverbands Erding statt. Sie wollten sich an diesem Abend in Dorfen präsentieren und Wahlwerbung für die anstehenden Landtags‐ und Bezirkstagswahlen im Oktober 2018 machen, natürlich wie üblich bei der AfD mit derben, populistischen Sprüchen, Diffamierungen und beleidigenden Angriffen auf ihre Gegner. Dazu hatten sie sich prominente Schützenhilfe durch den AfD Bundestagsabgeordneten Hansjörg Müller geholt.
Nur “leider” verlief der Abend dann noch nicht so, wie sich der Kreisverband das vorgestellt hatte. Denn eine große Anzahl Dorfener Bürger war mit dieser Veranstaltung überhaupt nicht einverstanden und zeigte der AfD deutlich, daß sie hier nicht willkommen sind und Dorfen für sie ein extrem schwieriges Pflaster wird. AfD‐kritische Bürger, unter ihnen auch Mitglieder von Dorfen ist Bunt, kamen frühzeitig zur Veranstaltung und besetzten so einen Großteil der Plätze (ca. 80 Prozent). Unter der Hand wurden rote Karten verteilt, und jedesmal gezückt, wenn verbale Entgleisungen zu hören waren. Ansonsten herrschte Schwiegen und die AfD‐kritischen Bürger ließen sich auch nicht provozieren. Die AfD sah sich, wie es die Süddeutsche Zeitung ausdrückte, einer schweigenden Wand gegenüber. Das konnten auch die paar AfD‐Anhänger nicht ändern, die noch Platz im Gasthaus gefunden hatten. Zusätzlich fand während der Veranstaltung vor dem Gasthaus eine Demonstration statt, zu der die “Partei” aufgerufen hatte. Hier versammelten sich vornehmlich junge Leute und zeigten auf kreative Weise ihren Protest. Man konnte den Frust der AfD‐Akteure zu ihrer misslungenen Auftaktveranstaltung in Dorfen an ihrer verbalen Gereiztheit gänzlich spüren. Nachdem sie ihre Reden gehalten hatten, sollte nach einer kurzen Pause eine Diskussionsrunde starten. Dazu hatten die AfD‐Gegner dann aber doch keine Lust mehr und verließen geschlossen das Gasthaus, denn eine Diskussion auf dem Niveau, das die AfD in den Redebeiträgen gezeigt hatte, erscheint zwecklos. Mit Diffamierungen, Beleidigungen und plumpen Populismus erzeugt man Feindbilder und spaltet die Gesellschaft, was aber fehlt sind belastbare Lösungskonzepte für die in der Tat vorhandenen Probleme. Und die findet man bei der AfD am Allerwenigsten.
Lesen sie hierzu auch den Pressebericht (PDF) und Kommentar (PDF) der Süddeutschen Zeitung (Erdinger Lokalteil) vom 4.5.2018.