Unsere Reaktion auf die REP‐Plakate zur Europawahl

Mai 2009

Wie Sie sicherlich schon feststellen konnten, haben die REPs im Erdinger Landkreis massiv plakatiert, um für ihre Partei bei der Europawahl am 7.6.2009 zu werben. Und wieder verwenden Sie das von uns bereits bei früheren Wahlen kritisierte Plakat mit dem Slogan „Wir lassen die Kirche im Dorf ... und die Moscheen in Istanbul“. Dieses Mal ist ein zweites Plakat mit der Aufschrift „Minarett Verbot“ dazugekommen. Da wir diese Art der Wahlwerbung als absolut widerwärtig empfinden, haben wir uns zu den folgenden zwei Reaktionen entschlossen:

(1) Über den genannten REP‐Plakaten in Dorfen wurde ein Banner mit einer Mahnung zur Achtung des Grundgesetzes angebracht. Damit wollen wir zum Nachdenken anregen und die Frage aufwerfen, inwieweit die REPs eigentlich zu unseren Staat und unserem Grundgesetz stehen.

(2) An die Dorfener Presse wurde die im folgenden abgedruckte Pressemitteilung verschickt, die dieses mal hoffentlich auch veröffentlicht wird.

Aktionsbündnis „Dorfen ist Bunt“

An die
Dorfener Presse

Presseerklärung:

Die Kirche wirklich im Dorf lassen
Warum Kirchenmitglieder empört auf die Republikaner‐Werbung reagieren

Viele werden das Plakat der Reps mit dem Titel „Die Kirche im Dorf lassen“ schon gesehen haben. Es soll die Gefahr einer „Überfremdung“ in unserer Gesellschaft suggerieren.. Wir stellen richtig: Unter den 14000 Dorfnern sind rund 1000 ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus 62 Nationen. Unter ihnen sind Christen, Muslime und Angehörige anderer Religionen. Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist die Religionsfreiheit festgeschrieben und wir halten es für wichtig, dass jeder seinen Glauben ausüben darf. Wir Christen freuen uns über jeden Menschen, der nicht nur nach materialistischen Grundsätzen lebt, sondern der im Leben auch noch einen tieferen Sinn sieht.

Das Dorfener Aktionsbündnis „Dorfen ist Bunt“ besteht aus aktiven Bürgerinnen und Bürgern, die u.a. durch Stadträte und Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirche vertreten werden, es tritt aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Wir sind froh, dass nach Fehlern in vergangenen Jahrhunderten Kirche und Kreuz heute für Toleranz und Freiheit stehen. Wir verwehren uns mit Nachdruck dagegen, dass ausgerechnet die Republikaner versuchen, mit ihrer Wahlkampagne christliche Symbole für einen eindeutig rassistischen Hintergrund und ihre dumpfe Fremdenfeindlichkeit zu missbrauchen.

Der Sprecherrat

Michaela Meister    Martina Oefele    Martine Driessen