Wochen gegen Rassismus: Vortrag von Martin Becher

24. März 2011

In diesem Jahr beteiligt sich Dorfen ist Bunt an den Wochen gegen Rassismus mit einer Vortagsveranstaltung. Unser Referent, Herr Martin Becher, ist der neue Geschäftsführer des Bayerischen Bündnisses für Toleranz und Leiter der Projektstelle gegen Rechtsextremismus in Bad Alexanderbad bei Wunsiedel. Er arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Bereich der politischen Erwachsenenbildung, u. a. bei verschiedenen Berliner Gedenkstätten und dem Verein Aktives Museum Berlin. Herr Becher wird einen Vortrag halten mit dem Thema

Wem gehört die Vergangenheit?
Die Bedeutung des Erinnerns für die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus

Die Auseinandersetzungen zum 1. Mai Anfang der 90er Jahre im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, die Gedenkmärsche für den Stellvertreter des Führers in Wunsiedel, der Umgang mit dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens, das sind nur drei besonders eklatante Beispiele für den Kampf um die Vergangenheit. Sie zeigen, dass die Auseinandersetzung mit dem modernen Rechtsextremismus auch eine Auseinandersetzung über den angemessenen Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit ist.

Erinnerung im gesellschaftlichen Sinn ist niemals eindeutig, deshalb muss gefragt werden, wer zu welcher Zeit woran und mit welcher Motivation erinnert. Erinnerung in Deutschland hat sich gewandelt, im Kalten Krieg war Erinnerungspolitik ein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Heute stehen wir zum einen an der Schwelle zu einer europäischen oder gar weltweiten Erinnerung. Wenn es um den Nationalsozialismus geht, dessen Zeitzeugen langsam aussterben, stehen wir zum anderen vor einem Wechsel von der kollektiven zur kulturellen Erinnerung.

Zu diesem Vortrag am 24.3.2010 laden wir alle Interessierten recht herzlich in den Sparkassensaal in Dorfen. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr, der Eintritt ist frei.